Resumée NachtspaziergangKurz vor Beginn der Geisterstunde trafen wir uns vor der vom Licht der Straßenlaternen nur spärlich beleuchteten Stauerei. Eine erste Probe, ob alle TeilnehmerInnen des Nachtspaziergangs denn auch ihre Taschenlampen dabei hätten, zeigte auf, dass wir nicht durch die Dunkelheit würden tapsen müssen.
Nach einer kurzen Instruktion und Warnung vor den möglicherweise lauernden Gefahren führten wir die grob geschätzt 120 TeilnehmerInnen durch die schlafende
Staplerhalle, Spielstätte während des
Musikfestes und eine der wenigen erhaltenen Industrieanlagen im Bereich des Überseehafens. Ein ganz anderer Eindruck bot sich uns dann bei unserem Weg über den
Großmarkt. Ein hell erleuchtetes Gelände und große, helle Hallen prägten unsere Eindrücke, Leben herrschte auf dem Gelände noch nicht.Um so abrupter der Wechsel nach dem Verlassen des Geländes. Wieder umfing uns Dunkelheit, einige knapp beleuchtete Kräne nur am Rande, unbebaute Flächen auf dem ehemaligen Hafenbecken, das langsam für die Bebauung vorbereitet wird.
Hügel türmten sich vor uns auf und der Weg führte nur noch querfeldein. Dann, hinter einer Biegung zwischen großen Schotterhaufen, Feuer vor uns. Feuerjonglage von Annika Schmeding aus Berlin vor der Kulisse von Baumaschinen, eine kurze Pause und Staunen. Dann geht es weiter über die Schutthaufen, Abhänge runter und überunwegsames, vollgewuchertes Gelände entlang der alten Kaimauer.
Letzte Spuren des alten Hafens lassen sich hier noch entdecken. Schriftzeugnisse von Matrosen, die hier vor vielen Jahren mal mit ihrem Schiff lagen und die heute von Brombeeren überwuchert werden.Dann abrupt das Wasser vor uns. Der Blick auf die Kulisse des nächtlichen Hafens und der Industrieanlagen, die sich weserabwärts ziehen. Jetzt waren es nur noch wenige Schritte zum Molenturm, dem Abschluss unseres Spaziergangs. Hinter uns hatte sich eine lange Schlange gebildet, die sich mit Taschenlampen ihren Weg bahnt. Im Leuchtturm dann Schaudern, eine entführte Person, der Bürgermeister, wie wir später erfuhren. Dann die Kapitulation,
Sönke Busch hinab vom Außenposten
Ephmeristans. Vorbei.
Vielen Dank für ein nächtliches Erlebnis!
AAA Autonomes Architektur Atelier in Bremen
Text: Oliver Hasemann, Fotos: Daniel Schnier (2), Fotos: Uta Bohls (3)
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