Begrüßt wurden die
Massen von zirka 160 Menschen am Kopf der, in Verlängerung des Europahafens, frisch
angelegten Grünanlage, im Herzen des neuen Kaffeequartiers, nämlich des Hilde-Adolf-Parks. Pünktlich um kurz nach Zwei ging es auf Eduschos ehemaligem
Firmengelände auch inhaltlich los. Im Schatten des von
Stararchitekten Helmut Jahn entworfenen Wesertowers – dem seit 2010
höchsten Gebäude Bremens – wurde die Geschichte des Hafenareals
und die jüngsten Entwicklungen der Langzeitbaustelle Überseestadt
abgerissen. Zu den Mietern der schon fertig gestellten
Glas-Stahl-Beton-Tempel gehören neben einiger Büros, eine Filiale
des Steigenberger Hotels als auch des GOP-Varieté Theaters.
An einem der vielen
von Justus Grosse entwickelten Projekte, bewegt sich der Zug vorbei
an dem neu getauften „Weinkontor“. Das sich mitten in den
Sanierungsarbeiten befindliche, denkmalgeschützte Gebäude will
12.000qm an Büros vermieten. Vor dem weiterhin aktiven Sitz der
Firma Kelloggs, wo die umgelegte S-Bahn-Linie 3 in Richtung Walle
abbiegt, wird erstmals Halt gemacht. Neben dem
vietnamesisch-kulinarischen Highlight von Mekong stehen wir auf einer
Baustelle die Züge einer zukünftigen Straße vermuten lässt. Um
später einmal Grundstücke abstecken, beplanen und verkaufen zu können, wird
hier von öffentlicher Hand schon einmal Infrastruktur angelegt.
Gegenüber stellt das direkt an der Weser gelegene Kelloggs-Areal
noch die Sackgasse der verlängerten Schlachte-Promenade dar. Damit
das so bleibt hat sich das Unternehmen rechtlich gegen die
Vertreibung vom Standort abgesichert – wohlgemerkt, nachdem bereits
große Teile des Grundbesitzes lukrativ an Investoren veräußert
wurden.
Weiter gen Nordwesten
passieren wir den sanierten und neu-genutzten Schuppen 2 und stranden
im Europahafen. Direkt am Wasser, unter 5.500 qm „hochwertiger
Büroflächen“, der leicht irreführend als „Kranhäuser“
bezeichneten Neubauten, genießen wir die Aussicht auf den
gegenüberliegenden Schuppen und Speicher l sowie einige neue
Dienstleistungswürfel in vorderster Reihe.
Der Weg dorthin führt
über die, dem Hochwasserschutz neu angepasste, Hafenbeckenpromenade.
Vor der EFRE-Plakette, zwischen den terrassierten Stufen der neuen
Freiraumarchitektur, bewundern wir die Dimension des zirka zwei Kilometer
langen Europahafens. Ehemalige Frachter sollen hier durch private
Yachten ersetzt werden. Noch wirkt der als „Marina“ bezeichnete
Steg, an dem derzeit ein Weltumsegler und ein paar Schaluppen
anseilen, etwas verloren.
Wir lassen die
Freizeitkapitäne links liegen und halten erst wieder am Beginn des
Schuppen l. Durch die neuen Fenster staunen wir über die riesigen
Kronleuchter des "Luxusrestaurants" namens El Mundo im Kopf des umgewandelten
Industriebaus. Neben der „Soccerhalle“ von WerderSports, lockt hier noch ein
eintrittsgeldfreies Oldtimermuseum, ein Zentrum für Automobilkultur. Wir treten ein und schleusen uns
mit dem Anhang von immer noch mehr als 160 Mann, Frau und Kind durch, bis
zum anderen Ausgang am Ende des langgezogenen, ehemaligen Lagerhaus namens Schuppen 1.
Mit sehnsüchtigen Blicken gen Schuppen 3 queren wir die Konsul-Smidt-Straße und folgen der Luftlinie in Richtung
renovierten Hafenhochhaus auf direktem Wege durch die Brache in der
zweiten Reihe – eben nicht direkt am Wasser. Liebevoll von uns als
Teletubby-Land bezeichnet, finden wir uns vor der 50mx100m großen
Berg-und-Tal-Landschaft – einer bereits fertiggestellten,
allerdings unbelebten Grünanlage eines renommierten
Landschaftsarchitekturbüros – ein. Wir dokumentieren, dass einer
der 4 ½ Bäume der Hanglage schon seinen Tribut zollen musste und
bewegen uns weiter in Richtung Holz- und Fabrikenhafen.
Vorbei am Eingang des
hierher gezogenen Großmarkts, machen wir vor dem renovierten Speicher XI ein letztes Mal halt. Die zweite Hälfte,
des mit 396 Meter zweitlängsten Gebäude Bremens, wird von der
Hochschule für Künste bewohnt. Im vorderen Teil befinden sich
einige Büros, ein Restaurant und das durchaus spannende Hafenmuseum.
Der Urbane Spaziergang durch das größte städtebauliche
Entwicklungsprojekt Bremens – von 1998 bis 2025 werden öffentliche
und private Investitionen von insgesamt ~1,5 Milliarden Euro erwartet
– ist hiermit zu Ende. Wir bedanken uns wie immer freundlichst für
Interesse und Aufmerksamkeit und hoffen, dass die Menschen gut unterhalten wurden und
wünschen einen weiterhin frohen Frühlingsbeginn.
Unterschiedliche Menschen riefen uns vorab schon telefonisch an und fragten uns Obligatorisches. "Muß man sich anmelden? Oder kostet der Urbane Spaziergang Eintritt?" Beides konnten wir wie gewohnt verneinen. Die erste Kooperation mit dem
Bremer Energiekonsens und dem
Bremer Bauraum e.V. in diesem Jahr 2014 geht weiter. Der nächste Urbane Spaziergang beginnt am Sonntag, den 23.03.2014 um 14Uhr. Teffpunkt ist die Endhaltestelle Sebaldsbrück der Linien 2 und 10.
Wir werden somit insgesamt drei Urbane Spaziergänge im Februar, März und Mai 2014 mit Euch gemeinsam erleben. Weitere folgen....>>>>
Vielen lieben Dank an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Großen Dank auch an (c) Daniel Telkmann, (c) Daniel Hüttenmeister und (c) Moritz Trautner für die Fotografien. Der nächste Urbane Spaziergang
„Neue Zinnen auf alten Schlössern – eine Zeitreise über alte Dorfwege“ findet am Sonntag, den 23.03.2014 um 14Uhr statt. Treffpunkt von
BREMER MODERNISIEREN ON TOUR: Urbaner Spaziergang in Hemelingen, So, 23.3.2014,
14 – 16 Uhr Treffpunkt: Endhaltestelle Sebaldsbrück BSAG 2/10 Die Teilnahme ist kostenfrei und ohne Anmeldung!
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