"Abschnittsbauten - Wohnen wie im Katalog" Dokumentation und Resumee vom 11.10.2009
Abschnitt für Abschnitt – Eine Zeitreise durch den Weidedamm
Als Treffpunkt für eine Reise bietet sich ein Hafen natürlich an. Auch wenn er, wie der Torfkanalhafen, nicht unbedingt den Duft der weiten Welt verbreitet. An seinem Hafenbecken haben sich bei einsetzendem Regen gestern mehr als 30 TeilnehmerInnen eingefunden, um uns auf einen Urbanen Ökostadtspaziergang durch den Findorffer Ortsteil Weidedamm zu begleiten. Der Fokus unseres Spaziergangs liegt dabei auf den verschiedenen Baustilen, die sich hier Schicht um Schicht ablesen lassen. Beinahe mit jedem neuen Straßenzug finden wir uns in einem neuen Jahrzehnt wieder. Der Anfang am Torfkanalhafen liegt dabei am Anfang des 20.Jahrhunderts, während am Ende des Spaziergangs an der Bahnstrecke Bremen Hamburg noch gebaut wird und uns dort zeitgenössische Architektur in Empfang nimmt.
Thematisch ist der Spaziergang der Kompakten Stadt zugeordnet. Vergleichbar zum Spaziergang in Hemelingen wuchs die Stadt hier über ihre Grenzen hinaus. Allerdings lief dieses Wachstum in die umgebenden Kleingartenanlagen langsamer und stadtnäher ab, auch wenn die gefühlte Entfernung zur Innenstadt trotz Domblick in der Park Residenz sehr weit wirkte. Ziel der Anlage dieses Wohngebiets war es dann auch Familien Wohnflächen und Formen anzubieten, wie sie sonst vor den Toren der Stadt zu finden sind. Die Begeisterung der Teilnehmerinnen des Spaziergangs für diese Art des Wohnens, bzw. für die angebotenen baulichen Qualitäten hielten sich in Grenzen, wiewohl unter ihnen auch Bewohnerinnen des Weidedamms III waren, die die modernen und großzügig geschnittenen Grundrisse der Wohnungen hervorhoben. Außerdem gilt für Neubauten natürlich, dass sie wesentlich einfacher nach ressourcenschonenden Standards errichtet werden können.
In Fortsetzung unserer Reihe von Urbanen Ökostadtspaziergängen werden wir im kommenden Monat einen Spaziergang mit dem Namen "WasserWerkWeg! - Wohnen im Reservoir" über den Stadtwerder machen. Hier stehen sich momentan verschiedene Meinungen vom Wohnen in der Stadt gegenüber, wie sie Anfang der 90er auch auf dem Weidedamm aktuell waren. Dem Wachstum der Stadt, der Inanspruchnahme von bisher extensiv genutzten Flächen, steht der Wille zur Bewahrung eben dieses Status entgegen. Wir hoffen am Sonntag, den 8.November 2009 auf eine rege Diskussion, es geht um 14Uhr am ehemaligen Katasteramt (BSAG Wilhelm-Kaisen-Brücke) los.
Text: Oliver Hasemann (HB), Fotos: Björn Franke (OL) (Lieben Dank an Björn!)
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