Dienstag, 16. Oktober 2012

Resumee und Dokumentation "Stadt Rahmen" am 23.09.2012 um 14Uhr




Resumee und Dokumentation "Stadt Rahmen"

Begibt man sich in den Schatten des Kohlekraftwerks in Hastedts, begibt man sich in die Bremer Industriegeschichte. Diese Erkenntnis gewannen wir auf unserem vergangenen Urbanen Ökostadtspaziergang sehr schnell. Die hier erzeugte Strom trieb die Maschinen von Traditionsfirmen wie der Lloyddynamowerke, der Deutsche Waggonbau oder von Borgward an. Viele der alten Industriegebäude stehen noch und werden teilweise noch als Produktionsstätten genutzt, viele von ihnen sind in eine neue Nutzung überführt wurden.
So haben sich im Ogo-Haus mittlerweile Künstler mit Atelier- und Wohnlofts angesiedelt, der direkte Blick auf das Kraftwerk ist für sie eher Inspiration denn Abschreckung. Reinhold Budde und Jürgen Moldenhauer gaben uns während des Spaziergangs die Möglichkeiten, einen kleinen Blick in die neuen, alten Räume werfen. Auch in der benachbarten alten Goliath Firmenverwaltung sitzen mittlerweile Software-Unternehmen oder Architekturbüros. Auch hier hatten wir das Glück, einen Blick in die historischen Räume werfen zu können.

Historisch ist dabei eine Kategorie, die in Hastedt gar nicht so weit in die Vergangenenheit greift. Der im Titel des Spaziergangs benannte Rahmen aus vierspurigen Verkehrstrassen ist erst in den 60er Jahren entstanden und einige Teilnehmerinnen konnten sich noch gut an die Zeiten erinnern, als die Föhrenstraße die Hauptstraße des Quartiers bildete und Maler- und Pfalzburgerstraße noch nicht den Stadtteil zerschnitten. Erst mit zunehmenden Wohlstand und der Automobilisierung der Bevölkerung wurden die Straße in diesem Maße ausgebaut, dass ganze Quartiere voneinander getrennt wurden.
Denn das ein so gut übersehbares Hindernis wie eine Straße die gleiche Wirkung wie eine Mauer entfaltet, merkten wir nach Überschreiten der Malerstraße sofort. Das Innere von Hastedt, die Straßenzüge zwischen Fleetrade, altem Postweg oder Hastedter Heerstraße sind weitgehend unbekannt. In den Hinterhöfen alter Bremer Häuser existieren teilweise noch Gewerbebetriebe, teilweise sind hier Wohnhäuser entstanden. Es verbirgt sich hier aber auch Bremens historischer jüdischer Friedhof.

Der Blick in die Hinterhöfe konnte dabei nur ausschnittsweise geschehen und machte neugierig auf weitere Erkundungen, die am Sonntag, den 21. Oktober um 14Uhr mit dem nächsten Urbanen Ökostadtspaziergang "Stadtverfüllungsfläche" weitergehen.

Dank an Thorben Thürmer für die GPS-Daten (siehe hier)

Nächster Urbaner Spaziergang "Stadtverfüllungsfläche" am Sonntag, den 21.10.2012 um 14.00Uhr vor dem Stadtamt Bremen an der Stresemannstr. 48, 28207 Bremen

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