Mittwoch, 26. September 2007

move.it!!


move.it!! steht für bewegliche Kunst im öffentlichen Raum. An einem Abend im Oktober zieht move.it!! nach Anbruch der Dunkelheit an verschiedene Plätze der Stadt. Alle diese Orte prägen das Leben in der Stadt. Mit Projektionen, Geschichten, Licht- oder Toninstallationen etc. interpretiert und verändert move.it!! die ursprünglichen Funktionen und Bedeutungen dieser Koordinaten städtischen Lebens temporär.

move.it!! macht deutlich, dass die Stadtgestalt immer ein Produkt gesellschaftlicher Verfasstheit ist. Die Stadtentwicklung unterliegt den Präferenzen einflussreicher Gruppen und manifestiert sich in Form gesellschaftlicher Ein- und Ausschlussverfahren im Raum.
Die Stadtplanung orientiert sich als Erfüllungsgehilfe immer mehr an den Bedürfnissen der Wirtschaft, die den Raum über seine Wertschöpfungspotentiale definiert und gestaltet.

move.it!! hinterfragt die Rolle der Architektur beim Social Engineering, der gezielten Produktion von Lebensstilen und Identitäten.
move.it!! thematisiert Imagekampagnen und Inszenierungen öffentlicher Räume, durch die der Stadtraum zwecks Generierung weicher Standortfaktoren zu einem monofunktionalen Postkartenpanorama für potente Konsumenten verkommt.

move.it!! will nicht nur Aufklärung, Belehrung oder ein leicht genießbares buntes Event sein. move.it!! lebt auch von den Beiträgen seiner TeilnehmerInnen, indem es Informationen in Aktionen übersetzt und Vorschläge macht, wie die Stadt auch aussehen könnte: Beispiele für von uns kritisierte Stadtarchitektur werden mittels verschiedener Medien inszeniert. Diese Inszenierungen greifen den jeweiligen (Zu-)Stand öffentlicher oder öffentlich zugänglicher Orte auf, verändern, verschönern oder persiflieren ihn auf Zeit. Die Bandbreite der eingesetzten Medien erstreckt sich von visuellen Effekten, der Ausnutzung vorhandener Lichtinstallationen und dem Einsatz neuerer Telekommunikationsmittel über Musik und Hörspiele bis hin zu den „natürlichen“ Klängen des Raums.

Dieses Projekt wird unterstützt durch den Bremer Senator für Kultur.

Ein Projekt von BNC in Zusammenarbeit mit dem AAA - Autonomes Architektur Atelier in Bremen und verschiedenen Einzelpersonen
Flyer: Daniel Schnier und BNC