Freitag, 24. November 2006

WESER KURIER, 23.11.2006

Das gute Leben untertage

OSTERTOR·STEINTOR. Unter dem Pflaster ist der Strand und unter Tage, im Verborgenen, findet von heute bis Sonntag das Kulturfestival "Untertage" statt. Ein Spektakel fernab kapitalträchiger Prestigeobjekte im Kulturbetrieb, sondern in Kneipen und Cafés. Spielorte sind Römer, Paradox, Litfass oder Lift Internet-Café. Wie die Kulturpolitik in Bremen derzeit läuft, missfällt den Machern des Festivals. "Die Stadt nimmt ihren kulturellen Auftrag nicht wahr. Wir wollen zeigen, wie lebenswert und kreativ Bremen sein kann", sagt Robert Best. "Wir wollen das gute Leben selbst auf die Bühne heben." Morgen beginnt um 18 Uhr ein Stadtspaziergang mit dem Autonomen Architektur Atelier. Treffpunkt ist der Findorfftunnel. Neue Perspektiven, auch unter der Erde, werden versprochen. Über der Sielwallkreuzung, im "Lonely Planet Boy", macht Stefan Röll während des Festivals live-painting. Solange, bis die Farbe alle ist. Dass neue Medien nicht grundsätzlich schlecht sind, wenn man damit umzugehen weiß, soll am Sonnabend ab 14 Uhr ebenfalls dort gezeigt werden. Drei Stunden haben die Teilnehmer Zeit, mit ihrer Handykamera einen einminütigen Film zu drehen. Um 19 Uhr hält der SZ- und konkret-Autor Martin Büsser im Paradox einen Vortrag über "Die Zukunft der Popmusik. Kommerzialisierung und Gleichschaltung der Musikmedien und deren Alternativen". Das ausführliche Programm des Festivals gibt es unter www.untertage-festival.de.

© www.weser-kurier.de | von der WESER-KURIER Mitarbeiterin Catharina Oppitz

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